Wir vermissen den Trubel! – 27. Mai 2020

Wir vermissen den Trubel!

Ihr kennt die drei, die das Haus im Herzen Bammentals bereit und — in normalen Zeiten — weit geöffnet halten. Ihr wisst, uns kann es hier gar nicht lebhaft genug zugehen. Alle Generationen, vom Kleinstkind bis zum Senior sprechen wir an. Offen sein, heißt bei uns nicht nur, geregelte Öffnungszeiten zu haben, sondern auch Ohren und Herzen weit aufzusperren, um für eure Angebote eine Platform zu schaffen und immer mehr Menschen richtig was zu bieten. 

René, Katharina und Vanessa leiten unser Haus mit unglaublichem Enthusiasmus, viel Herz und Energie und lassen dabei stets uns den Vortritt in der Öffentlichkeit, die wir bei ihnen ein und aus gehen und mit verschiedensten Kursen, Veranstaltungen, Initiativen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, stillen wie lauten Treffen das Haus beleben. „Wir alle zusammen sind Familienzentrum“, sagt René ganz richtig, doch wo würden wir alle hinfließen, wenn uns das Trio nicht zusammenhalten würde? Die corona-bedingte Auszeit zeigt eindringlicher denn je, dass es die Team-Leitung ist, die unser Herz am Pochen hält. Und so lebt unser gemeinsamer Traum, auch in albtraumhaften Zeiten. Es wird Zeit, mal nachzufragen, wie es unseren Dreien in dieser Krise persönlich geht, was sie am meisten vermissen und wie sie die Zeit wahrnehmen, in der sie augenscheinlich noch einmal über sich selbst hinaus wachsen. Die Antwort kommt nahezu einstimmig: die Stimmungslage ist ambivalent. 

„Zum einen macht die ganze Krisensituation mich nachdenklich darüber, wie wir Menschen unser Leben leben“, erzählt René, und er stellt fest, „dass wir die Dinge eben nicht so in der Hand haben, wie wir oft glauben und dass unser Leben viel fragiler ist, als wir oft wahrhaben wollen.“ Andererseits genießt er die Herausforderungen, die die Krise an ihn stellt, was wir alle sofort glauben. Hochfunktional reagiert unser René immer dann, wenn der Druck am höchsten wird. Vanessa ergänzt, dass bei aller Anstrengung der derzeitigen Situation, die sie als Mutter kleiner Kinder dazu zwingt, ihre Arbeit für das FZ in die Abend- oder gar Nachtstunden zu verlegen, die Zeit unglaublich intensiv ist und man das durchaus genießen kann.

In der Zeit des Shutdowns ist unseren Dreien besonders wichtig, mit euch allen in Kontakt zu bleiben. „Dabei sind wir ständig auf der Suche nach neuen Wegen und Möglichkeiten“, erklärt Vanessa, die euch beispielsweise seit Wochen über Facebook Bastel- und Beschäftigungsideen, Aktionen zum Mitmachen von zuhause aus und gute Worte postet und ebenso über die aktuelle Lage in Bammental hier aktuell informiert, welche Geschäfte wieder geöffnet werden, wo man was bestellen kann und Ähnliches. Sie hält das Netzwerk online zusammen, wie sonst auch im realen Alltag. „So leben wir auch jetzt einen Teil unserer Mission“, bestätigt René, die darin besteht „den Menschen zu dienen.“

Auf die Zeit, wenn das Familienzentrum wieder öffnet, freuen wir alle uns „wie Bolle“ — nichts geht uns über „endlich wieder ein Haus voller Leben“ (Vanessa).

Denn klar ist, was unsere Drei am meisten vermissen: den Trubel. René kann gar nicht aufhören aufzuzählen, was ihm alles fehlt: „Ins Café zu kommen und mit dem einen oder anderen zu quatschen. Zusehen zu können, wie Menschen ihre Gaben und Fähigkeiten ausleben, egal ob künstlerisch oder bei den verschiedenen Unterstützungsangeboten. Oder der Anruf, dass noch schnell was organisiert werden muss für die Veranstaltung, die in einer Stunde startet…“ Er unterbricht sich selbst und fasst zusammen: „Ich vermisse den Alltag.“ 

Vanessa erinnert noch an das stimmige, schöne Miteinander von Alt und Jung: „Zu sehen, wie die Generationen sich ganz leicht und unbeschwert bei uns im Haus mischen und jeder seinen eigenen Platz und Raum hat sich zu entfalten, ist wunderbar.“ 

Und sie sendet euch allen die Botschaft: „Haltet weiter durch und versucht nur das Positive aus der Situation zu ziehen! Und dann sehen wir uns hoffentlich ganz bald bei uns im FZ wieder!“ In Renés Worten an euch klingt das so: „Hungert das Virus aus, dass wir bald wieder unseren normalen Alltag zurück haben. Bleibt uns treu, und wenn dir in dieser Zeit eine neue Idee kommt, was noch im Familienzentrum stattfinden kann, dann brüte sie bitte aus. Wir freuen uns darauf, mit euch wieder jede Menge zu erleben.“ 

Statt Resignation Explosion. Wir warten geduldig, damit die Gefahr, die vom Virus ausgeht, wirklich gebannt wird. Doch dann freuen wir uns jetzt schon wieder von höchster Stelle aus auf das Leben, dass danach hier wieder toben dürfte. 

(Das Gespräch mit Katharina, Vanessa und René führte Konstanze, die für das Familienzentrum die Pressearbeit macht und findet, dass es mal höchste Zeit wurde, die drei in den Vordergrund zu stellen, die hier alles am Rollen halten und dabei stets am liebsten im Hintergrund agieren.)

Foto: Jasper Hill

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